Weinguides 2019: Eichelmann, Gault Millau und Vinum erschienen

Pressemeldung des Deutschen Weininstituts, 5.11.2019

Über 10.000 bis 13.000 Weine verkosteten die Weinexperten für die drei Weinguides von Eichelmann, Gault Millau und Vinum. Die drei etwa 1000 Seiten starken Weinführer für 2019 kommen mit ihren Bewertungen, Weinkauftipps und Bestenlisten in diesen Tagen für circa 35 Euro in den Buchhandel. 

Gerhard Eichelmann Preisträger 2019

Beste Sektkollektion: Sekthaus Raumland Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
Beste Weißweinkollektion: Weingut Georg Breuer Rüdesheim (Rheingau)
Beste Rotweinkollektion: Weingut Bernhard Huber Malterdingen (Baden)
Beste edelsüße Kollektion: Weingut Horst Sauer Escherndorf (Franken)
Aufsteiger des Jahres: Weingut Stefan Vetter Gambach (Franken)
Klassiker des Jahres: Lämmler Fellbach Spätburgunder „GG“ Weingut Schnaitmann Fellbach (Württemberg)
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Helmut Dönnhoff Oberhausen (Nahe)
https://mondo-heidelberg.de

Gault&Millau Auszeichnungen 2019

Der Titel „Winzer des Jahres“ geht in diesem Jahr an ein Vater-Sohn-Duo. Der Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, und sein Sohn Friedrich aus Vogtsburg am Kaiserstuhl in Baden werden ausgezeichnet.
„Aufsteiger des Jahres“  wurde Albert Behler vom Weingut Karthäuserhof in Trier.
Die „Entdeckung des Jahres“ kommt mit Simone Adams aus Rheinhessen. Sieben ihrer Weine erhielten in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten.
www.zs-verlag.com/buecher/gaultmillau-weinguide-deutschland-2019/

weinguide prämierungsfeier mainz 02.11.2018

Vinum Auszeichnungen 2019

Insgesamt 34 Weingüter wurden mit den Höchstwertungen von viereinhalb (20) und fünf (12) Sternen ausgezeichnet. Zu ihnen zählt auch das Weingut van Volxem in Wiltingen an der Saar, dessen Inhaber Roman Niewodniczanski für den Weinguide der Winzer des Jahres 2019 ist.
Niko Brandner (Sekthaus Griesel & Compagnie, Bensheim, Hessische Bergstraße) ist Aufsteiger des Jahres.

Entdeckung des Jahres sind die Geschwister Yvonne Libelli und Martin Lucas, deren Familienweingut Margarethenhof (Forst, Pfalz) als Neueinsteiger auf Anhieb mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde.

Weinsieger des Jahres sind
in der Kategorie Sekt 2008 „MonRose“ Extra Brut Prestige von Volker Raumland (Rheinhessen),
in der Kategorie Spätburgunder 2016 Pinot Noir von Hans-Erich Dausch (Pfalz)
in der Kategorie Weiße Burgundersorten 2017 Birkweiler Mandelberg vom Weingut Ökonomierat Rebholz (Pfalz)
in der Kategorie Silvaner 2017 Sulzfelder Creutz vom Weingut Zehnthof Luckert (Franken)
in der Kategorie Riesling trocken Klaus-Peter Kellers GMax 2017
in der Kategorie Riesling feinherb 2017 Niedermenninger Herrenberg Spätlese -23- Familie Weber, Hofgut Falkenstein (Saar)
in der Kategorie Riesling Kabinett 2017 Dhroner Hofberg von A. J. Adam (Mosel)
in der Kategorie Riesling Spätlese 2017 Berncasteler Doctor vom Weingut Wwe. Dr. Thanisch, Erben Thanisch (Mosel)
in der Kategorie Riesling Auslese 2017 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr – 15 – lange Goldkapsel von Fritz Haag (Mosel)
in der Kategorie edelsüße Rieslinge 2017 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Trockenbeerenauslese, Constantin Richter, Weingut Max Ferd. Richter (Mosel).
https://www.vinum.eu/de/mediathek/buecher/vinum-weinguide-deutschland/

Forst: Weingut Margarethenhof „Entdeckung des Jahres“

Die Rheinpfalz am 2. November 2018

weinguide prämierungsfeier mainz 02.11.2018

In der neuen Ausgabe des Vinum Weinguide Deutschland ist ein pfälzisches Weingut mit dem Titel „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet worden: Die Rieslinge der Geschwister Yvonne Libelli und Martin Lucas vom Margarethenhof in Forst (Kreis Bad Dürkheim) „verblüffen durch ihre Ruhe, Tiefe und Vielschichtigkeit“, informierte das Team des Weinführers am Freitag in Mainz. Seit 2011 teilen sich Libelli und Lucas die Verantwortung auf dem Familienweingut. Das junge Duo setzt auf eigenen Stil und gibt seinen Weinen mehr Zeit zum Reifen. |jüm

Entdeckung des Jahres

Der Weinführer „Vinum“ hat die besten deutschen Weine und Weingüter ausgezeichnet. Die Entscheidung trafen 20 Verkoster, die mehr als 11.000 Weine von rund 1000 Weingütern bewertet haben. Martin und Yvonne wurden am 2. November als Entdeckung des Jahres 2019 ausgezeichnet! Wir sind tierisch stolz und freuen uns sehr!
Zum Wohl, die Pfalz!

Wineguide Prämierungsfeier in Mainz am 02.11.2018 mit Herausgeber Joel Payne

Vinum Riesling Champion

Unser Wein der Woche: Forster Musenhang Riesling fruchtsüß!
Warum? Weil Musenhang die kühlste Lage der Region ist und gleichzeitig sehr mineralisch, fruchtig und elegant. 
Das finden nicht nur wir, sondern auch die Jury des Vinum Riesling Champion – diesen Sommer waren wir in der Finalrunde der Verkostung zur Kategorie “fruchtig”.

Diplomaten-Sortiment: Top25 ausgewählt

08.08.2018, Pressemeldung des Deutschen Weininstituts

Auf zahlreichen Empfängen, Banketten, Diners oder anderen Anlässen rund um den Globus bietet das Auswärtige Amt seinen Gästen deutsche Weine an. Um die Auswahl zu erleichtern, haben das Auswärtige Amt und das Deutsche Weininstitut (DWI) 25 Weine in einer Blindverkostung ausgewählt und den Auslandsvertretungen empfohlen.

Insgesamt wurden 385 Weine zur Vorauswahlprobe angestellt, von denen es 39 ins Finale schafften, das im Auswärtigen Amt durchgeführt wurde. Am Ende standen 25 Weine und Sekte, die nun in Form einer Bestellliste und als Kaufempfehlung an alle deutschen Auslandsvertretungen gesandt werden. 

Um den Botschaftsmitarbeitern die Auswahl zu erleichtern, erhalten sie mit der Liste der Weine auch zu jedem Wein eine Empfehlung, zu welchen Speisen er als Begleiter passt.

Diese 25 Weine gehören zum Diplomaten-Sortiment:

Sekt

2014 Spätburgunder / St. Laurent Rosé, Weinhaus Norbert Kiebel, Mosel

Spätburgunder Rosé, Wein- und Sektgut Barth, Rheingau

2017 Grauburgunder, Weingut Dorst, Rheinhessen

Rotwein

2015 Spätburgunder trocken, Weingut Peter Kriechel, Ahr

2016 Spätburgunder trocken, Weingut Thorsten Krieger, Pfalz

2015 Spätburgunder trocken, Weingut Bastianshauser Hof, Rheinhessen

2015 Lemberger trocken, Weingärtner Stromberg – Zabergäu, Württemberg

2016 Lemberger trocken, Winzer vom Weinsbergertal, Württemberg

Weißwein

2017 Grauburgunder Spätlese trocken, Friedrich Kiefer, Baden

2017 Silvaner Kabinett trocken, Weingut Borst, Franken

2017 Riesling trocken, Weingut Eisenbach-Korn, Mittelrhein

2017 Grauer Burgunder Auslese trocken, Weingut Ökonomierat Petgen-Dahm, Mosel

2017 Weißburgunder feinherb, Winzerhof Wallhäuser, Nahe

2017 Silvaner Kabinett trocken, Weingut Graßmück, Pfalz

2017 Weißburgunder trocken, Weingut Geiger, Pfalz

2015 Riesling trocken, Weinbau der Lebenshilfe Bad Dürkheim e.V., Pfalz

2017 Riesling Kabinett trocken, Weingut Jul. Ferd. Kimich, Pfalz

2017 Riesling Spätlese trocken, Klosterweingut Abtei St. Hildegard, Rheingau

2016 Silvaner Ortswein trocken, Weingut Wittmann, Rheinhessen

2016 Silvaner Classic, Weingut Walter Strub, Rheinhessen

2017 Riesling trocken, Weingut Keth, Rheinhessen

2017 Müller-Thurgau trocken, Weingut Dobler, Württemberg

2017 Forster Musenhang Riesling süß, Weingut Margarethenhof, Pfalz

2017 Riesling Kabinett, Weingut Nikolaus Köwerich, Mosel

2014 Riesling Spätlese edelsüß, Weingut W. Dr. H. Thanisch Erben Müller Burggraef, Mosel

Forster Jesuitengarten für 15 Euro? Gibt es!

Artikel vonJens Priewe vom 21. Juni 2018

Weingut Margarethenhof Forster Jesuitengarten 2016

Der Margarethenhof in Forst gehört nicht zu den prominenten Weingütern der Pfalz. Doch er ist in den besten Lagen begütert. Jens Priewe trank seinen Riesling aus dem Jesuitengarten – und sagt: Chapeau!

Der Jesui­ten­gar­ten in Forst – das ist kei­ne Grün­an­la­ge, in der from­me Ordens­brü­der lust­wan­deln, son­dern ein Wein­berg. Er liegt in der Pfalz. Genau­er: in der Gemein­de Forst, die wie­der­um zu Dei­des­heim gehört, dem für Pfäl­zer Ver­hält­nis­se mon­däns­ten Wein­ort des Bun­des­lan­des Rheinland-Pfalz. Der Wein­berg umfasst 6,84 Hekt­ar – ist also von sehr über­schau­ba­rer Grös­se. Aber weil der Ries­ling dort so gut wird, ist der Jesui­ten­gar­ten welt­be­rühmt.

Das Geheimnis des Jesuitengartens: der Boden

Er beginnt direkt hin­ter den alten Buntsandstein- und Fach­werk­häu­sern, die die Haupt­stras­se von Forst säu­men, und zieht sich dann den Hang hoch bis zum Pfäl­zer Wald. Die Hang­nei­gung beträgt nur 4 bis 7 Pro­zent – nicht viel im Ver­gleich zur Mosel. Doch die Pfalz ist wär­mer als die Mosel. Die Rebe reift hier auch ohne 90° Ein­falls­win­kel zur Son­ne. Die Fach­leu­te machen die Boden­zu­sam­men­set­zung für die aus­ser­or­dent­li­che Exqui­se des Weins ver­ant­wort­lich: san­di­ger Lehm mit Kalk und – als i-Tüpfelchen – dunk­les Basalt­ge­stein. Es sorgt dafür, dass der Ries­ling, der dort wächst, neben der Fri­sche eine mine­ra­li­sche Note bekommt.

Das Ter­ri­or in dem die Reben wach­sen

Zweitbeste Pfälzer Lage nach der Klassifikation von 1828

Bei der königlich-bayerischen Lagen­klas­si­fi­ka­ti­on von 1828 wur­de der Jesui­ten­gar­ten – damals noch im Besitz des Jesui­ten­or­dens in Neu­stadt an der Wein­stras­se – am zweit­höchs­ten von allen Pfäl­zer Lagen bewer­tet, gleich nach dem benach­bar­ten Kir­chen­stück (das manch­mal als Mon­tra­chet des Ries­lings bezeich­net wird). Bassermann-Jordan, von Win­ning, Acham-Magin, Georg Mos­ba­cher, Reichs­rat von Buhl, Bürklin-Wolf – die berühm­tes­ten Wein­gü­ter der Mit­tel­haar­dt, wie die nörd­li­che Pfalz genannt wird, haben Reben­be­sitz im Jesui­ten­gar­tenWERBUNG

Der Riesling vom Jesuitengarten hat einen Kick mehr

Der Mar­ga­re­then­hof zählt nicht zu den berühm­ten Wein­gü­tern. Aber er besitzt fünf Reb­zei­len im Jesui­ten­gar­ten, was etwa 0,1 Hekt­ar ent­spricht. Nicht viel, zuge­ge­ben. Doch was in den rund 750 Fla­schen, die gefüllt wer­den, ist, hat ein paar Facet­ten mehr als die Ries­lin­ge von ande­ren Pfäl­zer Lagen: hin­ter den Zitrus- und Pfir­sich­aro­men, die jeder bes­se­re Ries­ling auf­weist, zeigt sich die typi­sche Jesuitengarten-Mineralität, die sich in einer ver­steck­ten Rauchtee-Note und einem Hauch von Salz­al­gen und Aus­tern­scha­le nie­der­schlägt.

Schild im Weinberg
Wein­ber­ge des Mar­ga­re­then­hofs

Wer gewohnt ist, ein­fa­chen Liter­wein oder fruch­ti­ge Kabi­net­te zu trin­ken, dem mag die­ser Unter­schied nichts bedeu­ten (wenn er ihn über­haupt wahr­nimmt). Doch Ken­ner sind bereit, für den Kick, den der Wein ihnen gibt, das Porte­mon­naie ein biss­chen wei­ter zu öff­nen. So kos­tet die Fla­sche Jesui­ten­gar­ten bei Mos­ba­cher zum Bei­spiel 35 Euro, bei Bassermann-Jordan 39 Euro, bei Acham-Magin 40 Euro, bei Von Win­ning 51 Euro. Bei Bürklin-Wolf, das sei­ne Jesuitengarten-Parzelle gera­de neu bestockt hat und nun zehn Jah­re war­ten muss, bis es den Wein wie­der gibt, kos­te­te er zuletzt sogar knapp 100 Euro. Beim Mar­ga­re­then­hof  steht der Jesui­ten­gar­ten für 15 Euro in der Lis­te.

Die Besonderheiten der Lagen kommen voll zum Ausdruck

Klar: Der Mar­ga­re­then­hof ist nicht so berühmt wie die ande­ren Wein­gü­ter. Er gehört nicht dem eli­tä­ren Ver­ein Deut­scher Prä­di­kats­win­zer (VDP) an. Und der Wein besitzt – so ehr­lich muss man sein – nicht die Fül­le, die Exo­tik, die Fines­se eines Gros­sen Gewäch­ses, wie es die pro­mi­nen­ten Wein­gü­ter bie­ten. An den Reb­stö­cken hängt bei ihnen im Herbst ein Träub­lein mehr als bei den berühm­ten Nach­barn, und bei der Lese geht man im Mar­ga­re­then­hof auch nicht ins Extrem. Aber der Wein wird sau­ber vin­fi­ziert, so dass die Beson­der­hei­ten der Lage voll zum Aus­druck kom­men – auch wenn er nur im Edel­stahl­tank statt im gros­sen Holz­fass ver­go­ren und aus­ge­baut wird.


2016 Forster Jesuitengarten

Weingut Margarethenhof Forster Jesuitengarten 2016

In fünf Jahren wird er Wein ein grosser, in zehn ein noch grösserer Genuss sein

Noch ist der 2016er Jesui­ten­gar­ten jung und lässt nur wenig ahnen von dem Poten­zi­al, das in ihm schlum­mert. Aber Ken­ner trin­ken einen Jesui­ten­gar­ten sowie­so frü­hes­tens nach fünf Jah­ren. Dann hat der Wein sei­ne unge­stü­me, pri­mär­fruch­ti­ge Pha­se hin­ter sich. Der Span­nungs­bo­gen zwi­schen Frucht und Mine­ra­li­tät wird dann deut­li­cher schmeck­bar. Wer einen küh­len Kel­ler hat und die Fla­schen ein paar Jah­re lagern kann, wird sich, wenn er Geduld hat, zur nächs­ten Bun­des­tags­wahl 2021 einen gross­ar­ti­gen Wein ein­schen­ken kön­nen. Oder 2026, wenn das letz­te Auto mit Ver­bren­nungs­mo­tor von den Stras­sen ver­schwun­den sein soll.

Forst von den Weinbergen
Blick auf Forst

Das Geld fällt nicht vom Himmel, auch wenn er blau ist

Der Mar­ga­re­then­hof ist ein Fami­li­en­wein­gut. Es liegt am Orts­rand von Forst, etwas abseits der rum­me­li­gen Wein­stras­se mit ihrer „Worscht-“ und Dampf­nu­del­kul­tur. In den ein­schlä­gi­gen Wein­gui­des ist es nicht gelis­tet. Man belie­fert ein gutes Dut­zend Wein­hand­lun­gen und Gas­tro­no­mie­be­trie­be in Deutsch­land, prä­sen­tiert sich auf regio­na­len Wein­fes­ten und Events und setzt ansons­ten auf die gepfleg­te Pri­vat­kund­schaft, die ihren Wein brav am Hof abholt. Die ver­langt vor allem süf­fi­gen Liter­wein, pikan­ten Sau­vi­gnon oder Grau­bur­gun­der, einen pri­ckeln­den Sec­co, manch­mal auch einen Spät­bur­gun­der Rot­wein oder Trau­ben­saft – für die Kin­der. All das hat der Mar­ga­re­then­hof im Ange­bot. Plus Hoch­pro­zen­ti­ges. Für zehn Euro kön­nen Pfalz-Reisende auch ihr Wohn­mo­bil eine Nacht lang am Mar­ga­re­then­hof abstel­len, Strom­an­schluss inklu­si­ve. Viel­leicht neh­men die Gäs­te, so das Kal­kül, bei der Gele­gen­heit ein Kar­tön­chen Wein mit. Das Geld fällt eben nicht vom Him­mel, auch wenn er noch so blau ist. Es muss hart erar­bei­tet wer­den, haben Franz und Eli­sa­beth Lucas, die Margarethenhof-Winzer, erfah­ren. Des­halb hat­ten sie ihrer Toch­ter Yvon­ne zum Bei­spiel gera­ten, nach dem Abitur zu stu­die­ren, Spra­chen oder etwas Ähn­li­ches. Sie sol­le sich nicht so abpla­gen müs­sen, wie sie es muss­ten. Den Hof wür­de Mar­tin, der Sohn, wei­ter­füh­ren.

Die Zukunft gehört Martin und Yvonne

Mar­tin, 29, absol­vier­te eine Win­zer­leh­re und ist heu­te der Jung­win­zer auf dem Mar­ga­re­then­hof. Yvon­ne aber woll­te nicht Spra­chen stu­die­ren. Sie woll­te eben­falls Win­ze­rin wer­den. Sie lern­te wie ihr Bru­der das Win­zer­hand­werk, unter ande­rem bei Bassermann-Jordan, ging anschlies­send zur Uni, um in Gei­sen­heim ihren Bache­lor in Öno­lo­gie zu machen. Dazwi­schen gab es Prak­ti­ka in Süd­ti­rol, in Kali­for­ni­en, in Neu­see­land. Heu­te ist die 31-Jährige tags­über Kel­ler­meis­te­rin im Wein­gut der Lebens­hil­fe in Bad Dürk­heim, wo sie mit behin­der­ten Men­schen arbei­tet. Nach Fei­er­abend ackert sie im Kel­ler des Mar­ga­re­then­hofs.

Die Familie im Weinberg
Sohn Mar­tin, Vater Franz, Mut­ter Elli, Toch­ter Yvon­ne (v.l.)

Ein Weinfass zur Hochzeit

Seit­dem sie und ihr Bru­der immer mehr Ver­ant­wor­tung über­neh­men, liegt der Fokus des Mar­ga­re­then­hofs mehr auf dem hoch­wer­ti­gen Ries­ling. Die Geschwis­ter wol­len alle Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen, die das Wein­gut besitzt. Denn der Mar­ga­re­then­hof ist nicht nur im Jesui­ten­gar­ten begü­tert, son­dern auch in den ande­ren Spit­zen­la­gen von Forst: dem Pech­stein, dem Unge­heu­er, dem Musen­hang – alles legen­dä­re Wein­ber­ge. Zur ihrer Hoch­zeit hat Yvon­ne schon mal ein neu­es Holz­fass bekom­men – für den Spit­zen­wein. Ihr Mann ist übri­gens Ita­lie­ner. Er heisst Nico­la Libel­li und ist der Kel­ler­meis­ter von Bürklin-Wolf. Seit der Hoch­zeit ist der Mar­ga­re­then­hof das ein­zi­ge Wein­gut in Forst, in dem am Tag der Offe­nen Tür zu den Pro­bier­wei­nen Piz­za gibt statt Worscht.

Wachenheim: Neue „Generation Pfalz“ vorgestellt

11. Juni 2018 – Pressemeldung der Rheinpfalz Zeitung

Den Pfälzer Wein in der gesamten Republik repräsentieren – das ist die Aufgabe der Mitglieder der vierten „Generation Pfalz“, die am Montag in Wachenheim vorgestellt wurden. „Diese jungen Winzer unter 40, die mit Kopf und Herz in ihren Betrieben arbeiten und dort maßgeblich am Weinausbau beteiligt sind, geben der dynamischen Pfälzer Weinszene ein Gesicht“, sagte Gerhard Brauer, weiter Vorsitzender der Pfalzwein-Werbung. Zehn der 20 Betriebe kommen von der Südlichen Weinstraße, die übrigen zehn von der Mittelhaardt und dem nördlichen Ende der Weinstraße. „Wir haben das aber nicht ausgewürfelt“, scherzte Jurymitglied Axel Biesler. Mehr als 40 Betriebe hatten sich beworben und wollten Mitglied der diesjährigen „Generation Pfalz“ werden. In einer zweitägigen Verkostung von mehr als 200 Weinen hatte eine sechsköpfige Jury unter Vorsitz von Peer F. Holm, dem Präsidenten der Deutschen Sommelier-Union, die Auswahl getroffen. Jurymitglied Axel Biesler hob nicht nur die Qualität der Rieslinge hervor, sondern merkte auch an, dass die Pfälzer Winzer bei exotischeren Rebsorten wie dem Syrah bis in den Bereich der Ortsweine hinein sehr gute Qualität auf die Flasche brächten.

Die Generation Pfalz 2018/2019, Foto: Franck

Offener Austausch unter jungen Winzern

Jungwinzer Oliver Gabel aus Herxheim am Berg, zum zweiten Mal dabei, hob vor allem den offenen Austausch unter den jungen Winzern hervor: „Das hat mir das letzte Mal supergut gefallen.“ Die „Generation Pfalz“ 2018/2019: Michael und Thomas Andres, Weingut Andres (Deidesheim); Christian Bourdy, Weingut Bourdy (Edesheim); Jasmin Eck, Weingut Eck (Ilbesheim); Oliver Gabel, Weingut Gabel (Herxheim am Berg); Karoline und Dorothee Gaul, Weingut Karl-Heinz Gaul (Sausenheim); Peter und Jürgen Graf, Weingut Graf von Weyher (Weyher); Johannes Jülg, Weingut Jülg (Schweigen-Rechtenbach); Peter Klein, Weingut Klein (Hainfeld); Nicolay Lidy, Weingut Lidy (Frankweiler); Martin Lucas und Yvonne Libelli, Margarethenhof (Forst); Philipp Lucas, Lucashof (Forst); Georg Meier, Meier – Weingut in Weyher; Stefan Meyer, Weingut Stefan Meyer (Rhodt); Lukas Reinhardt, Weingut Stefan Reinhardt (Niederkirchen); Gabriel und Simon Scheuermann, Weingut Scheuermann (Niederkirchen); Jonas und Philipp Seckinger, Weingut Seckinger (Niederkirchen); Christoph Siebert, Weingut Schenk-Siebert (Grünstadt); Matthias Stachel, Weingut Erich Stachel (Maikammer); Mathias Wolf, Weingut Wolf (Birkweiler); Thomas Zeter, Weingut Leonhard Zeter (Diedesfeld). |spk

Weinmahleins


im Restaurant Cinco in Berlin am 24. Januar 2018

Das Universum in einer Erbsenschale. Nun, das wäre vielleicht doch ein wenig übertrieben. Das Universum des Paco Perez aber, das immer auch jenes seines Berliner Küchenchefs Andreas Rehberger ist, passt wunderbar in diesen ersten Gang. Dreierlei von einer aus Katalonien eingereisten Erbse, ganz knackig, als vollmundiger Schaum und raucharomatische Asche. Und ein Teller, den man als Antithese jenes brutal-lokalen Küchentrends verstehen könnte – und der doch eigentlich seine genaue Bestätigung ist. So eine Erbse, die pointiert aber nie plauderhaft von Boden, Terroir, und Klima erzählt, wächst eben nicht in der Mark. Im Land des Wurzelgemüses schmeckt es weniger grün..

Cinco_Weinmaleins_c_LenaGanssmann

Und schon sind wir mittendrin in diesem tip Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin. Und mittendrin im Restaurant Cinco im Hotel Das Stue in der ehemaligen dänischen Botschaft in Tiergarten ganz, ganz mitten in Berlin. Ein In-Ort, wenn man so also will. Das Küchenkonzept, das der katalonische Spitzenkoch Paco Perez dem Cinco auf den Leib geschrieben hat, ist seit der Eröffnung 2013 mit einem Michelin-Stern gekürt. Seit sich aber der junge Österreicher Andreas Rehberger als Küchenchef merklich freischwimmen durfte, schmeckt es uns noch einmal besser. Auch in diesem Menü begeisterte der Spagat zwischen vermeintlicher Statusküche – das Tatar vom Wagyu als Amuse Gueule war unfassbar aromatisch und, ja, cremig –, präzisem Handwerk und Ausflügen ins Berliner Umland. Tiefenentspanntes Filet vom Weidelamm, und von unserem Partner Havelland Express – mit diversen Texturen der Roten Bete, Spanien liegt manchmal auch in Brandenburg, zumindest wenn ein österreichischer Spitzenkoch am Herd steht.

Die Weine dazu, sie kamen aus der Pfalz. Wobei auch Paco Perez selbst ein ausgesprochener Rieslingtrinker sein soll. Das Aussprechen ihrer Weine übernahm an diesem Abend Yvonne Lucas vom Familienweingut Margarethenhof in Forst. Forst? Nun, seine besten Lagen teilt sich der Ort mit dem benachbarten Deidesheim. Mehr Riesling geht kaum. Wobei der Abend mit einem crisp-schmelzigen Weißburgunder (zur Erbse) ganz klar und grün begann. Danach und nachhaltig: die Rieslinge der Spitzenlagen Ungeheuer und Jesuitengarten. Die windgeschütze Lage und Sandsteinböden geben ihnen beides mit: eine klare Mineralität und einen vollen, indes eleganten Körper.

Voll, im Sinne von Vollmundig: Der Signaturgang der Perez’schen Küche, ein schlonziges Risotto mit Pilzen und schwarzem Trüffel, das in Spanien „Arroz Meloso“ heißt. Soulfood müsste man eigentlich dazu sagen, nur aber auf so hohem Niveau, wie das Cinco und überhaupt das Stue ein Hauptstadthotel auf höchstem Niveau ist, darüber aber den Charme, das Charisma nicht vergisst. Schließlich ist auch der verbindlichste Service, diese lautlose Choreografie, nur dann ein Fest, wenn er auch noch die Seele eines Landes transportiert.

Hat funktioniert lieber Andreas Rehberger und das ganze Cinco-Team. Danke für diesen wunderbaren Abend.

Text: Clemens Niedenthal
Fotos: Lena Ganssmann