Das Weingut Bassermann Jordan in Deidesheim feiert 300 jähriges Jubiläum! Und wir waren dabei, mit Martin als ehemaligem Lehrling 2005/2006 durften wir sogar gemeinsam mit vielen anderen Kollegen unsere Weine präsentieren. Eine tolle Verkostung im alten Keller mit einer klasse Party im Anschluss – wir freuen uns schon auf die nächsten 300 Jahre.
Wer findet uns in der Fotobox? Es sind ein paar wilde und unterhaltsame Schnappschüsse mit dabei!
Fotos by Hans-Georg Merkel Fotografie
Immens breite Spitze in der Pfalz
Quelle: Pfalzwein am 7. November 2018
In diesen Tagen erscheinen die drei wichtigsten Guides für deutsche Weine – Vinum, Gault Millau und Eichelmann – mit ihren Ausgaben für 2019.
Als »Entdeckung des Jahres« gelten dem Vinum Weinguide die Geschwister Yvonne Libelli und Martin Lucas vom Weingut Margarethenhof in Forst. Besonders die Rieslinge verblüfften die Jury »durch ihre Ruhe, Tiefe und Vielschichtigkeit«. Der Margarethenhof wurde neu in den Weinguide aufgenommen und auf Anhieb mit zwei Sternen ausgezeichnet.
In der Kategorie Spätburgunder 2016 zeichnete Vinum als besten Wein (96 Punkte) einen Pinot Noir von Weinberater Hans-Erich Dausch, Landau, aus. Nicht zu schlagen war das Weingut Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen, bei den weißen Burgundersorten: Mit 95 Punkten setzte sich der 2017 Birkweiler Mandelberg Großes Gewächs von der Konkurrenz ab.
Gerhard Eichelmann fand in der Pfalz »erstaunlich gute Qualitäten auch bei Weingütern, deren Weine wir das erste Mal verkosteten«, etwa bei Hörner in Hochstadt, Hof in Klingen, Gerhard Hochdörffer in Nußdorf, bei der Weincooperation Viermorgen in Niederhorbach, bei Gerd Stepp (GP Winery) in Bad Dürkheim oder beim Gut Obercarlenbach in Kleinkarlbach. An der Spitze steht für Eichelmann in der Pfalz nach wie vor das Weingut Knipser, Laumersheim. »Weitere 20 Weingüter fallen in die Viereinhalb- und Vier-Sterne-Kategorie, eine immens breite Spitze, wie sie sonst in keinem anderen deutschen Anbaugebiet vorhanden ist«, schreibt Eichelmann.
Zwei Weine aus der Pfalz bewertet der aktuelle Gault Millau Weinguide mit 100 Punkten. Es sind dies 2017 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Großes Gewächs von Rebholz und 2013 Spätburgunder RdP vom Weingut Knipser.
Bewertung Vinum Wineguide 2019
Zum ersten Mal beteiligt und gleich ausgezeichnet! Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal unsere Weine bei den Verkostungen zum Vinum Winguide eingereicht und wurden aus dem Stand weg mit 2 Sternen bewertet und außerdem zur Entdeckung des Jahres gekürt!
„Yvonne Libelli und Martin Lucas schießen mit ihrer aktuellen Kollektion den Vogel ab. Was sie uns hier an Rieslingen vorsetzen, ist bei Weitem das Beste, was wir je von Ihnen im Glas gehabt haben… Wir sind jedenfalls von dem, was wir hier probieren konnten, dermaßen angetan, dass das Geschwisterpaar für uns die Entdeckung des Jahres markiert.
Herzlichen Glückwunsch dazu – und wir freuen uns sehr, den weiteren Weg mitzuverfolgen.“
Vinum Wineguide 2019
Weinguides 2019: Eichelmann, Gault Millau und Vinum erschienen
Pressemeldung des Deutschen Weininstituts, 5.11.2019
Über 10.000 bis 13.000 Weine verkosteten die Weinexperten für die drei Weinguides von Eichelmann, Gault Millau und Vinum. Die drei etwa 1000 Seiten starken Weinführer für 2019 kommen mit ihren Bewertungen, Weinkauftipps und Bestenlisten in diesen Tagen für circa 35 Euro in den Buchhandel.
Gerhard Eichelmann Preisträger 2019
Beste Sektkollektion: Sekthaus Raumland Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
Beste Weißweinkollektion: Weingut Georg Breuer Rüdesheim (Rheingau)
Beste Rotweinkollektion: Weingut Bernhard Huber Malterdingen (Baden)
Beste edelsüße Kollektion: Weingut Horst Sauer Escherndorf (Franken)
Aufsteiger des Jahres: Weingut Stefan Vetter Gambach (Franken)
Klassiker des Jahres: Lämmler Fellbach Spätburgunder „GG“ Weingut Schnaitmann Fellbach (Württemberg)
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Helmut Dönnhoff Oberhausen (Nahe)
https://mondo-heidelberg.de
Gault&Millau Auszeichnungen 2019
Der Titel „Winzer des Jahres“ geht in diesem Jahr an ein Vater-Sohn-Duo. Der Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, und sein Sohn Friedrich aus Vogtsburg am Kaiserstuhl in Baden werden ausgezeichnet.
„Aufsteiger des Jahres“ wurde Albert Behler vom Weingut Karthäuserhof in Trier.
Die „Entdeckung des Jahres“ kommt mit Simone Adams aus Rheinhessen. Sieben ihrer Weine erhielten in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten.
www.zs-verlag.com/buecher/gaultmillau-weinguide-deutschland-2019/
Vinum Auszeichnungen 2019
Insgesamt 34 Weingüter wurden mit den Höchstwertungen von viereinhalb (20) und fünf (12) Sternen ausgezeichnet. Zu ihnen zählt auch das Weingut van Volxem in Wiltingen an der Saar, dessen Inhaber Roman Niewodniczanski für den Weinguide der Winzer des Jahres 2019 ist.
Niko Brandner (Sekthaus Griesel & Compagnie, Bensheim, Hessische Bergstraße) ist Aufsteiger des Jahres.
Entdeckung des Jahres sind die Geschwister Yvonne Libelli und Martin Lucas, deren Familienweingut Margarethenhof (Forst, Pfalz) als Neueinsteiger auf Anhieb mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde.
Weinsieger des Jahres sind
in der Kategorie Sekt 2008 „MonRose“ Extra Brut Prestige von Volker Raumland (Rheinhessen),
in der Kategorie Spätburgunder 2016 Pinot Noir von Hans-Erich Dausch (Pfalz)
in der Kategorie Weiße Burgundersorten 2017 Birkweiler Mandelberg vom Weingut Ökonomierat Rebholz (Pfalz)
in der Kategorie Silvaner 2017 Sulzfelder Creutz vom Weingut Zehnthof Luckert (Franken)
in der Kategorie Riesling trocken Klaus-Peter Kellers GMax 2017
in der Kategorie Riesling feinherb 2017 Niedermenninger Herrenberg Spätlese -23- Familie Weber, Hofgut Falkenstein (Saar)
in der Kategorie Riesling Kabinett 2017 Dhroner Hofberg von A. J. Adam (Mosel)
in der Kategorie Riesling Spätlese 2017 Berncasteler Doctor vom Weingut Wwe. Dr. Thanisch, Erben Thanisch (Mosel)
in der Kategorie Riesling Auslese 2017 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr – 15 – lange Goldkapsel von Fritz Haag (Mosel)
in der Kategorie edelsüße Rieslinge 2017 Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Trockenbeerenauslese, Constantin Richter, Weingut Max Ferd. Richter (Mosel).
https://www.vinum.eu/de/mediathek/buecher/vinum-weinguide-deutschland/
Forst: Weingut Margarethenhof „Entdeckung des Jahres“
Die Rheinpfalz am 2. November 2018
In der neuen Ausgabe des Vinum Weinguide Deutschland ist ein pfälzisches Weingut mit dem Titel „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet worden: Die Rieslinge der Geschwister Yvonne Libelli und Martin Lucas vom Margarethenhof in Forst (Kreis Bad Dürkheim) „verblüffen durch ihre Ruhe, Tiefe und Vielschichtigkeit“, informierte das Team des Weinführers am Freitag in Mainz. Seit 2011 teilen sich Libelli und Lucas die Verantwortung auf dem Familienweingut. Das junge Duo setzt auf eigenen Stil und gibt seinen Weinen mehr Zeit zum Reifen. |jüm
Winzer aus Forst „Entdeckung des Jahres“
Yvonne und Martin wurden vom SWR gefilmt und vorgestellt. Der ganze Clip in der SWR Mediathek.
Entdeckung des Jahres
Der Weinführer „Vinum“ hat die besten deutschen Weine und Weingüter ausgezeichnet. Die Entscheidung trafen 20 Verkoster, die mehr als 11.000 Weine von rund 1000 Weingütern bewertet haben. Martin und Yvonne wurden am 2. November als Entdeckung des Jahres 2019 ausgezeichnet! Wir sind tierisch stolz und freuen uns sehr!
Zum Wohl, die Pfalz!
Vinum Riesling Champion
Unser Wein der Woche: Forster Musenhang Riesling fruchtsüß!
Warum? Weil Musenhang die kühlste Lage der Region ist und gleichzeitig sehr mineralisch, fruchtig und elegant.
Das finden nicht nur wir, sondern auch die Jury des Vinum Riesling Champion – diesen Sommer waren wir in der Finalrunde der Verkostung zur Kategorie “fruchtig”.
Diplomaten-Sortiment: Top25 ausgewählt
08.08.2018, Pressemeldung des Deutschen Weininstituts
Auf zahlreichen Empfängen, Banketten, Diners oder anderen Anlässen rund um den Globus bietet das Auswärtige Amt seinen Gästen deutsche Weine an. Um die Auswahl zu erleichtern, haben das Auswärtige Amt und das Deutsche Weininstitut (DWI) 25 Weine in einer Blindverkostung ausgewählt und den Auslandsvertretungen empfohlen.
Insgesamt wurden 385 Weine zur Vorauswahlprobe angestellt, von denen es 39 ins Finale schafften, das im Auswärtigen Amt durchgeführt wurde. Am Ende standen 25 Weine und Sekte, die nun in Form einer Bestellliste und als Kaufempfehlung an alle deutschen Auslandsvertretungen gesandt werden.
Um den Botschaftsmitarbeitern die Auswahl zu erleichtern, erhalten sie mit der Liste der Weine auch zu jedem Wein eine Empfehlung, zu welchen Speisen er als Begleiter passt.
Diese 25 Weine gehören zum Diplomaten-Sortiment:
Sekt
2014 Spätburgunder / St. Laurent Rosé, Weinhaus Norbert Kiebel, Mosel
Spätburgunder Rosé, Wein- und Sektgut Barth, Rheingau
2017 Grauburgunder, Weingut Dorst, Rheinhessen
Rotwein
2015 Spätburgunder trocken, Weingut Peter Kriechel, Ahr
2016 Spätburgunder trocken, Weingut Thorsten Krieger, Pfalz
2015 Spätburgunder trocken, Weingut Bastianshauser Hof, Rheinhessen
2015 Lemberger trocken, Weingärtner Stromberg – Zabergäu, Württemberg
2016 Lemberger trocken, Winzer vom Weinsbergertal, Württemberg
Weißwein
2017 Grauburgunder Spätlese trocken, Friedrich Kiefer, Baden
2017 Silvaner Kabinett trocken, Weingut Borst, Franken
2017 Riesling trocken, Weingut Eisenbach-Korn, Mittelrhein
2017 Grauer Burgunder Auslese trocken, Weingut Ökonomierat Petgen-Dahm, Mosel
2017 Weißburgunder feinherb, Winzerhof Wallhäuser, Nahe
2017 Silvaner Kabinett trocken, Weingut Graßmück, Pfalz
2017 Weißburgunder trocken, Weingut Geiger, Pfalz
2015 Riesling trocken, Weinbau der Lebenshilfe Bad Dürkheim e.V., Pfalz
2017 Riesling Kabinett trocken, Weingut Jul. Ferd. Kimich, Pfalz
2017 Riesling Spätlese trocken, Klosterweingut Abtei St. Hildegard, Rheingau
2016 Silvaner Ortswein trocken, Weingut Wittmann, Rheinhessen
2016 Silvaner Classic, Weingut Walter Strub, Rheinhessen
2017 Riesling trocken, Weingut Keth, Rheinhessen
2017 Müller-Thurgau trocken, Weingut Dobler, Württemberg
2017 Forster Musenhang Riesling süß, Weingut Margarethenhof, Pfalz
2017 Riesling Kabinett, Weingut Nikolaus Köwerich, Mosel
2014 Riesling Spätlese edelsüß, Weingut W. Dr. H. Thanisch Erben Müller Burggraef, Mosel
Forster Jesuitengarten für 15 Euro? Gibt es!
Artikel vonJens Priewe vom 21. Juni 2018
Der Margarethenhof in Forst gehört nicht zu den prominenten Weingütern der Pfalz. Doch er ist in den besten Lagen begütert. Jens Priewe trank seinen Riesling aus dem Jesuitengarten – und sagt: Chapeau!
Der Jesuitengarten in Forst – das ist keine Grünanlage, in der fromme Ordensbrüder lustwandeln, sondern ein Weinberg. Er liegt in der Pfalz. Genauer: in der Gemeinde Forst, die wiederum zu Deidesheim gehört, dem für Pfälzer Verhältnisse mondänsten Weinort des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Der Weinberg umfasst 6,84 Hektar – ist also von sehr überschaubarer Grösse. Aber weil der Riesling dort so gut wird, ist der Jesuitengarten weltberühmt.
Das Geheimnis des Jesuitengartens: der Boden
Er beginnt direkt hinter den alten Buntsandstein- und Fachwerkhäusern, die die Hauptstrasse von Forst säumen, und zieht sich dann den Hang hoch bis zum Pfälzer Wald. Die Hangneigung beträgt nur 4 bis 7 Prozent – nicht viel im Vergleich zur Mosel. Doch die Pfalz ist wärmer als die Mosel. Die Rebe reift hier auch ohne 90° Einfallswinkel zur Sonne. Die Fachleute machen die Bodenzusammensetzung für die ausserordentliche Exquise des Weins verantwortlich: sandiger Lehm mit Kalk und – als i-Tüpfelchen – dunkles Basaltgestein. Es sorgt dafür, dass der Riesling, der dort wächst, neben der Frische eine mineralische Note bekommt.
Zweitbeste Pfälzer Lage nach der Klassifikation von 1828
Bei der königlich-bayerischen Lagenklassifikation von 1828 wurde der Jesuitengarten – damals noch im Besitz des Jesuitenordens in Neustadt an der Weinstrasse – am zweithöchsten von allen Pfälzer Lagen bewertet, gleich nach dem benachbarten Kirchenstück (das manchmal als Montrachet des Rieslings bezeichnet wird). Bassermann-Jordan, von Winning, Acham-Magin, Georg Mosbacher, Reichsrat von Buhl, Bürklin-Wolf – die berühmtesten Weingüter der Mittelhaardt, wie die nördliche Pfalz genannt wird, haben Rebenbesitz im JesuitengartenWERBUNG
Der Riesling vom Jesuitengarten hat einen Kick mehr
Der Margarethenhof zählt nicht zu den berühmten Weingütern. Aber er besitzt fünf Rebzeilen im Jesuitengarten, was etwa 0,1 Hektar entspricht. Nicht viel, zugegeben. Doch was in den rund 750 Flaschen, die gefüllt werden, ist, hat ein paar Facetten mehr als die Rieslinge von anderen Pfälzer Lagen: hinter den Zitrus- und Pfirsicharomen, die jeder bessere Riesling aufweist, zeigt sich die typische Jesuitengarten-Mineralität, die sich in einer versteckten Rauchtee-Note und einem Hauch von Salzalgen und Austernschale niederschlägt.
Wer gewohnt ist, einfachen Literwein oder fruchtige Kabinette zu trinken, dem mag dieser Unterschied nichts bedeuten (wenn er ihn überhaupt wahrnimmt). Doch Kenner sind bereit, für den Kick, den der Wein ihnen gibt, das Portemonnaie ein bisschen weiter zu öffnen. So kostet die Flasche Jesuitengarten bei Mosbacher zum Beispiel 35 Euro, bei Bassermann-Jordan 39 Euro, bei Acham-Magin 40 Euro, bei Von Winning 51 Euro. Bei Bürklin-Wolf, das seine Jesuitengarten-Parzelle gerade neu bestockt hat und nun zehn Jahre warten muss, bis es den Wein wieder gibt, kostete er zuletzt sogar knapp 100 Euro. Beim Margarethenhof steht der Jesuitengarten für 15 Euro in der Liste.
Die Besonderheiten der Lagen kommen voll zum Ausdruck
Klar: Der Margarethenhof ist nicht so berühmt wie die anderen Weingüter. Er gehört nicht dem elitären Verein Deutscher Prädikatswinzer (VDP) an. Und der Wein besitzt – so ehrlich muss man sein – nicht die Fülle, die Exotik, die Finesse eines Grossen Gewächses, wie es die prominenten Weingüter bieten. An den Rebstöcken hängt bei ihnen im Herbst ein Träublein mehr als bei den berühmten Nachbarn, und bei der Lese geht man im Margarethenhof auch nicht ins Extrem. Aber der Wein wird sauber vinfiziert, so dass die Besonderheiten der Lage voll zum Ausdruck kommen – auch wenn er nur im Edelstahltank statt im grossen Holzfass vergoren und ausgebaut wird.
2016 Forster Jesuitengarten
In fünf Jahren wird er Wein ein grosser, in zehn ein noch grösserer Genuss sein
Noch ist der 2016er Jesuitengarten jung und lässt nur wenig ahnen von dem Potenzial, das in ihm schlummert. Aber Kenner trinken einen Jesuitengarten sowieso frühestens nach fünf Jahren. Dann hat der Wein seine ungestüme, primärfruchtige Phase hinter sich. Der Spannungsbogen zwischen Frucht und Mineralität wird dann deutlicher schmeckbar. Wer einen kühlen Keller hat und die Flaschen ein paar Jahre lagern kann, wird sich, wenn er Geduld hat, zur nächsten Bundestagswahl 2021 einen grossartigen Wein einschenken können. Oder 2026, wenn das letzte Auto mit Verbrennungsmotor von den Strassen verschwunden sein soll.
Das Geld fällt nicht vom Himmel, auch wenn er blau ist
Der Margarethenhof ist ein Familienweingut. Es liegt am Ortsrand von Forst, etwas abseits der rummeligen Weinstrasse mit ihrer „Worscht-“ und Dampfnudelkultur. In den einschlägigen Weinguides ist es nicht gelistet. Man beliefert ein gutes Dutzend Weinhandlungen und Gastronomiebetriebe in Deutschland, präsentiert sich auf regionalen Weinfesten und Events und setzt ansonsten auf die gepflegte Privatkundschaft, die ihren Wein brav am Hof abholt. Die verlangt vor allem süffigen Literwein, pikanten Sauvignon oder Grauburgunder, einen prickelnden Secco, manchmal auch einen Spätburgunder Rotwein oder Traubensaft – für die Kinder. All das hat der Margarethenhof im Angebot. Plus Hochprozentiges. Für zehn Euro können Pfalz-Reisende auch ihr Wohnmobil eine Nacht lang am Margarethenhof abstellen, Stromanschluss inklusive. Vielleicht nehmen die Gäste, so das Kalkül, bei der Gelegenheit ein Kartönchen Wein mit. Das Geld fällt eben nicht vom Himmel, auch wenn er noch so blau ist. Es muss hart erarbeitet werden, haben Franz und Elisabeth Lucas, die Margarethenhof-Winzer, erfahren. Deshalb hatten sie ihrer Tochter Yvonne zum Beispiel geraten, nach dem Abitur zu studieren, Sprachen oder etwas Ähnliches. Sie solle sich nicht so abplagen müssen, wie sie es mussten. Den Hof würde Martin, der Sohn, weiterführen.
Die Zukunft gehört Martin und Yvonne
Martin, 29, absolvierte eine Winzerlehre und ist heute der Jungwinzer auf dem Margarethenhof. Yvonne aber wollte nicht Sprachen studieren. Sie wollte ebenfalls Winzerin werden. Sie lernte wie ihr Bruder das Winzerhandwerk, unter anderem bei Bassermann-Jordan, ging anschliessend zur Uni, um in Geisenheim ihren Bachelor in Önologie zu machen. Dazwischen gab es Praktika in Südtirol, in Kalifornien, in Neuseeland. Heute ist die 31-Jährige tagsüber Kellermeisterin im Weingut der Lebenshilfe in Bad Dürkheim, wo sie mit behinderten Menschen arbeitet. Nach Feierabend ackert sie im Keller des Margarethenhofs.
Ein Weinfass zur Hochzeit
Seitdem sie und ihr Bruder immer mehr Verantwortung übernehmen, liegt der Fokus des Margarethenhofs mehr auf dem hochwertigen Riesling. Die Geschwister wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die das Weingut besitzt. Denn der Margarethenhof ist nicht nur im Jesuitengarten begütert, sondern auch in den anderen Spitzenlagen von Forst: dem Pechstein, dem Ungeheuer, dem Musenhang – alles legendäre Weinberge. Zur ihrer Hochzeit hat Yvonne schon mal ein neues Holzfass bekommen – für den Spitzenwein. Ihr Mann ist übrigens Italiener. Er heisst Nicola Libelli und ist der Kellermeister von Bürklin-Wolf. Seit der Hochzeit ist der Margarethenhof das einzige Weingut in Forst, in dem am Tag der Offenen Tür zu den Probierweinen Pizza gibt statt Worscht.